Gegründet wurde unser Verein am 01.09.1975 von 36 Mitgliedern als „Reiterfreunde Hattenhof“.

Vorwegzuschicken ist, dass sich bereits in den Jahren 1973 – 1975 in einer mehr oder weniger zwanglosen Gemeinschaft Reiter in Weiboldshausen zusammengefunden hatten. Da sich in Hattenhof eine – wenn auch kleine – Halle befand, beschloss man dorthin überzusiedeln.

Die 1. Vorstandschaft setzte sich aus

                 Dr. Walter Bachmann

                 Erich Hämmerer

                 Horst Remiger

                 Karl Kern

                 Fritz Kupfberger

                 Eva Bachmann

                 Eugen Kunst

                 Helmut Frinzl

                 Bernd Brenner

                 sowie Reitwart Heinrich Reindel zusammen.

 Herausragende Ereignisse der ersten Jahre waren der „Tag der offenen Tür“, sowie die Nikolausumzüge.

 

Im Jahr 1976, genauer gesagt am 05.12., hatten wir den Zirkus ATLAS zu Gast, der sich in einer finanziellen Notlage befand. Das daraus entstandene Programm wir den Beteiligten dauernd in Erinnerung bleiben.

Das Auftreten unserer ersten Voltigiergruppe, Ponyreiten, Heinrich Reindels Hohe Schule auf Sacramoso, Schaureiten, Elefantenreiten und das Auftreten einer Zirkus-Clown-Truppe sorgten für einen Massenansturm auf dem Vereinsgelände in Hattenhof. Autos standen an beiden Seiten der Straße Richtung Weißenburg bis kurz vor das Stadtschild. Das Weißenburger Tagblatt berichtete mehrere Tage von den Veranstaltungen mit Überschriften wie:

                                Zirkus ATLAS begeistere alle

                                Hattenhofer Reiter brillierten

                                Hunderte erwarteten Lampionumzug

So erlebten wir in Hattenhof einige schöne Jahre. Ausritte mit 15 und mehr Teilnehmern wurden organisiert und der gesellschaftliche Teil kam auch nicht zu kurz. Es wurde zwar viel gestritten, aber Zusammengehörigkeitsgefühl und Kameradschaft siegten am Schluss immer wieder. Anfang 1979 zeichnet e sich jedoch ein erstes Spannungsfeld ab und so wurde am 02.04.1979 eine Vorstandssitzung kurzfristig anberaumt, die den Tagesordnungspunkt „Weiterbestehen des Vereins“ zum Inhalt hatte. Der Grund war, dass uns der Verpächter der Reitanlage den anstehenden Vertrag nicht mehr zu den gleichen Konditionen verlängern wollte. Die Verantwortlichen des Vereins waren mit den wesentlich ungünstigeren Bedingungen des Vertragsangebotes nicht einverstanden und so erfolgte fristgerecht die Kündigung zum 01.08.1980.

Während dieser Zeit liefen so manche Telefone heiß, Sitzungen über Sitzungen wurden abgehalten, mit den Verantwortlichen der Nachbarvereine fanden Gespräche statt.

Mit den Mitgliedern des Weißenburger Reitvereins war man sich bereits über einen Zusammenschluss einig, da spielte der Zufall eine entscheidende Rolle.

 

Wegen des Treuchtlinger Volksfestumzuges – seit 1976 waren wir bereits regelmäßig dabei – wurden wir wieder im Gstadter „Steiner-Hof“ einquartiert. Vor und nach dem Umzug fiel unserem 1.Vorstand auf, dass unter den teilnehmenden Reitern sehr viel getuschelt wurde. Es stellte sich heraus, dass man mit diesem Anwesen eigentlich den richtigen Ort für den Reitverein gefunden hätte. Als sich herausstellte dass das Anwesen im Eigentum der Stadt Treuchtlingen war, konnten erste Kontakte geknüpft werden. In Bgm. Döbler fand unser damaliger 1. Vorstand Horst Remiger ein offenes Ohr und so wurde die Verlagerung des Reitvereins nach Treuchtlingen beschlossen.

Am 13.03.1980 wurde der Erbbaurecht-Vertrag mit der Stadt geschlossen, am 14.03.1980 in einer Mitgliederversammlung die Vorstandschaft ermächtigt, alle notwendigen Schritte zum Bau einer Reithalle in die Wege zu leiten. Ab sofort herrschte auf dem erworbenen Gelände rege Bautätigkeit.

Am 01.08.1980 beschloss die ordentliche Mitgliederversammlung über den neuen Vereinsnamen. Reitfreunde Treuchtlingen, Pferdesport –Gemeinschaft Treuchtlingen, Reit- und Fahrverein Treuchtlingen, Reitverein Naturpark Altühltal waren die eingegangenen Vorschlägt. In mehreren Abstimmungen wurde dann doch der einfachste Vereinsname angenommen:

                                                                                           Reitverein Treuchtlingen e.V.

Die 1.Vorstandschaft in Treuchtlingen setzte sich aus

1.Vorstand            Horst Remiger

2.Vorstand            Dr. Ulrich Federmann

Schatzmeister      Karl Kern             zusammen.

Norbert Hentzschel und Werner Schäfer komplettierten das Gremium.

In den Vereinsausschuss wurden Wilma Seeberger, Hubert Becker, Dieter Kerth und Hermann Lang gewählt.

 

In einem langen Zug übersiedelten wir am 30.07.1980 mit unseren Pferden über Emetzheim und Grönhart in unsere neue Bleibe. Hier in Gstadt fanden wir zwar nur ein Provisorium vor, aber mit dem herrlichen Gefühl etwas „Neues“ und „Eigenes“ zu schaffen, gingen wir die ganze Sache doch recht optimistisch an.

Nach einem langen, unbeständigen Spätsommer, konnten wir dann endlich am 30.09.1980 die neue Reithalle einweihen – ein wichtiger Schritt zur Selbständigkeit war getan.

Wir hatten nun eine neue Halle – Witterungseinflüssen war man nicht mehr ausgesetzt – und trotzdem fehlte etwas. Unsere Pferde waren nicht optimal untergebracht. Licht und Luft fehlte an allen Ecken und Enden – und im Winter fror sogar das Wasser ein.

Um Geld zu sparen, die finanziellen Mittel des Vereins erlaubten es nicht anders, begannen wir, einen neuen Pferdestall in Eigenleistung aufzubauen. Samstag für Samstag, über ein Jahr lang, gab es für manche Vereinsmitglieder nur einen Treffpunkt: Arbeitsdienst im Reitverein. Graben, Rohre verlegen, betonieren, mauern, war monatelang eine schweißtreibende Freizeitbeschäftigung. 2500 Gitterstäbe wurden in Eigenleistung zu Boxen zusammengeschweißt, 480 qm Holzdecke wurden angebracht. Einige Mitglieder hatten nach 15 Monaten 550 Arbeitsstunden in der Kartei stehen.

Am 17.05.1982 konnten wir endlich im Beisein von Pfarrer Schattenmann und Kaplan Forsten unseren neuen Reitstall beziehen. Nach einem Umzug durch die Innenstadt feierten wir mit unseren Reiterfreunden aus Weißenburg und Ellingen die Einweihung.

Nach Jahren der Aufbauzeit wollten wir uns endlich wieder mehr dem Reitsport widmen und so organisierte der Verein ab 1983 wieder ein offizielles Reit- und Springturnier. Ohne größeren Arbeitseinsatz gingen diese Veranstaltungen aber auch nicht vonstatten. Turnierplatz und Abreiteplatz mussten gebaut werden, Hindernisse wurden gekauft und selbst zusammengezimmert.

 

Auf Wunsch der Stadt richtete der Reitverein in den Jahren 1984 und 1985 Pferderennen auf den „Hirschmann-Wiesen“ zur Bereicherung des Volksfestprogrammes aus. Über 1000 Zuschauer verfolgten die spannenden Rennen. Der Treuchtlinger Kurier schrieb: Ein Hauch von Ascot schwebte über den Hirschmann-Rennplatz. Teilnehmer aus Fürstenfeldbruck, Kitzingen, Winkelhaid, Nürnberg, Erlangen, Landshut, Passau, Mühlhausen, Dingolfing und anderen Vereinen sorgten für die richtige Atmosphäre. Die Rennveranstaltung 1985 war leider von einem Unfall überschattet. Die junge Reiterin blieb zwar unverletzt, ihr Pferd musste aber wegen eines gebrochenen Fußes eingeschläfert werden. Die Vorstandschaft beschloss daraufhin in den folgenden Jahren keine Rennen mehr zu veranstalten.

 

Am 31.08.1985 feierten wir aus Anlass des 10-jährigen Vereinsbestehens ein Reiterfest mit Standartenweihe. Abordnungen der Reitverein aus Ellingen, Pleinfeld und Gunzenhausen waren vertreten – eine Ehrung erfuhren die sieben verbliebenen Gründungsmitglieder. Die Zuschauerresonanz war zwar mehr als mäßig, trotzdem haben wir ein schönes Fest gefeiert.

 

Am 08.03.1986 verabschiedete sich unser langjähriger 1.Vorstand Horst Remiger aus der Vorstandschaft. Horst Remiger, der im besonderen Maße am Aufbau des Vereins beteiligt war, war auch federführend beim Neuanfang in Treuchtlingen. Seine endlosen Gespräche und Behördengänge haben es uns ermöglicht heute auf dieser schönen Anlage den Reitsport ausüben zu können.

Zum Nachfolger wurde Werner Kaufmann gewählt, der bis heute die Geschicke des Verein leitet.

In den Folgejahren haben sich nun die sportlichen Aktivitäten des Vereins ausgeweitet, aber auch in die Vereinsanlage wurde viel investiert. Das Wohnhaus wurde neu verputzt und teilweise neu eingedeckt. Neue Wohnräume wurde geschaffen, bestehende renoviert, Holzdecken aufgezogen. Eine große Investition fand auch mit der Sanierung der Scheune 1993 statt, die nun mit einem neuen Schieferdach  eingedeckt  ist. Mit Gewölbesanierung, Hofpflasterung und weiteren baulichen Maßnahmen stehen auch in den nächsten Jahren große Aufgaben an.

Seit über 10 Jahren werden vereinsintere Skifahrten organisiert. Ratschings, Uttendorf, Gerlos, Zell am See, Davos/Schweiz und das Schnalstal in Südtirol waren bisher unsere Ausflugsziele.

Regelmäßig finden jährlich in den Räumen des Reitvereins Faschingsfeiern statt. Ein guter Draht zur Treuchtlingen KG bewirkt dass auch das Prinzenpaar bei uns zu Gast ist. Eigentlich werden wir schon als Nebenstelle der KG betrachtet, da bereits 4 Prinzenpaare aus dem Reitverein stammen.

Im Juli 1995 wurde die Voltigiergruppe gegründet. Durch Vermittlung des Vorsitzenden Werner Kaufmann konnte mit Ingo Frank aus Mtk. Berolzheim ein versierter Ausbilder gewonnen werden. Eigens dafür angeschaffte Voltigierpferde und eine solide Arbeit des Ausbilder-Teams haben es bis heute geschafft, dss die wöchentliche Teilnehmerzahl auf 60 Kinder beschränkt werden musste. Erfolgreiche Turnier-Teilnahmen und Schauvorführungen haben aus der jungen Voltigierabteilung einen nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil des Vereins werden lassen.

Im März 1996 gab Werner Kaufmann sein Amt als 1.Vorsitzender ab. Seine Amtszeit von genau 10 Jahren war vor allem geprägt durch die Sanierungsarbeiten auf dem gesamten Vereinsgelände. Sein besonderer Ehrgeiz galt der Planung und Durchführung von Turnieren sowie dem Aufbau der Voltigierabteilung. Als Nachfolger übernahm Horst Unterlandstättner die Vereinsführung. Unter seiner Regie wurde der Innenhof der Reitanlage saniert und gepflastert sowie eine Flutlichtanlage am Reitplatz installiert. Im März 1998 wurde Waltraud Fuchs zu seiner Nachfolgerin gewählt, die dankenswerter Weise dieses nicht immer leichte Amt annahm und bis heute mit grossem Ehrgeiz bestrebt ist, "ihre Leute bei der Stange zu halten".  Selbstverständlich war und ist in all den Jahren die Förderung des Sports und die Jugendarbeit gewesen. Die Ausbildung von Reitern und Voltigierern steht an wichtigster Stelle.

 

 

Unser Hallenreitturnier wird jährlich – meist im März – mit Austragung der Vereinsmeisterschaften in Springen und Dressur gekürt.

Um  die Verbundenheit mit unseren Nachbarvereinen Ellingen zu demonstrieren, beiteiligte sich der Verein schon des öfteren beim GEORGI-Ritt in Ellingen.

Bei Säuberungsaktionen anlässlich des Umweltschutztages beteiligten wir uns auch.

Mit vielseitigem Programm laden wir jährlich am Pfingstmontag zum „Tag der offenen Tür“ ein. Seit 1987 ein fester Bestandteil im Vereinsleben. (Bis 1986 wurde Ende August ein Reiterfest abgehalten). Die bisher abgehaltenen Orientierungsritte, bestens organisiert von Werner Bohm und Sabine Unterlandstättner, waren immer ein Erlebnis für alle Teilnehmer.

Seit 1976 nimmt der Reitverein ununterbrochen an den Volksfestumzügen teil. Ab und zu nehmen wir auch gerne Einladungen anderer Vereine an um mit einer Reitabordnung an Jubiläumsumzügen teilzunehmen.

Ein Höhepunkt ist das Reit- und Springturnier im Juni. Reiter aus dem ganzen fränkischen Raum und dem angrenzenden Oberbayern können wir jedes Jahr begrüßen.

Fester Bestandteil im Vereinsjahr ist auch der Strohdienst. Mit großem Einsatz von Personal und Maschinen werden jährlich 6-10.000 Ballen Stroh eingefahren.

Eine besondere Attraktion sind auch unsere Mehrtagesritte.

Nicht mehr wegzudenken sind unsere Herbstjagden. In den letzten Jahren haben uns die Jaghornbläser „Alte Ulanen“ die Veranstaltung umrahmt.

Gerne nehmen wir am Volkstrauertag mit einer Abordnung und Standarte an den Feierlichkeiten am Heldenfriedhof teil.

Anlässlich unserer Weihnachtsfeier werden uns immer bestens einstudierte Quadrillen Vorführungen gezeigt. Das weitere Programm beschert uns immer einen vollen Saal – wobei der Auftritt des Weihnachtsmannes vor allem von den Kindern schon immer sehnsüchtig erwartet wird.

Am Heiligen Abend ist es bei uns Brauch dass bei einer Stallweihnacht auch die Pferde beschenkt werden. Diese kurze Veranstaltung – von Flötenspiel und Gedichten umrahmt – wir jährlich vom jeweiligen 2.Vorstand des Vereins ausgerichtet. Danach setzt man sich noch auf ein Glas Glühwein zusammen bevor alles in die hektischen Feiertage entlassen wird.

 

Ein Jahresrückblick wäre unvollständig, wenn nicht noch ein Bestandteil unseres Vereins erwähnt wäre: unser Reitlehrer Heiner Reindel

Seit den ersten Tagen bei uns dabei, hat er schon vielen Reitern die ersten Schritte zu ihrem Sport gezeigt. Nicht zu vergessen sind seine vielbewunderten „Hohe-Schule Vorführungen“ auf Sacramoso, Siklavi Bakra oder auf seinem Lipizzaner Deckhengt Favory Santa.

                                                                                                                                                                                                                Karl Kern im Jahre 2000


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